Euroraum befeuert aktuell Bestellungen der Werkzeugmaschinenindustrie
Umsatz behält weiterhin seinen Schwung
Im zweiten Quartal 2023 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um 3 Prozent. Dabei notierten die Bestellungen aus dem Inland 11 Prozent unter Vorjahr, die Auslandsorders stiegen um 1 Prozent. Im ersten Halbjahr fiel der Auftragseingang insgesamt um 7 Prozent. Die Inlandsbestellungen liegen 15 Prozent unter Vorjahr, die Auslandsbestellungen 4 Prozent. Real bedeutet das ein Bestellminus von 13 Prozent.
„Die Bestellungen sind zum Abschluss des zweiten Quartals abermals überraschend gestiegen, ähnlich wie im März“, berichtet Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main. Die Impulse kamen im zweiten Quartal aus den Euroländern. Auch verteilt sich der Bestellzuwachs am Ende des zweiten Quartals sowohl auf die Zerspanung wie auch die Umformung. „Aus Erfahrung wissen wir natürlich, dass ein Monatsergebnis keine Trendwende signalisiert“, sagt Schäfer weiter. Vielmehr basierten die Schwankungen auf dem Projektgeschäft, vor allem in der Umformtechnik. Außerdem stützen Bestellungen aus Wachstumsbranchen wie E-Mobility, Windkraft, aber auch Aerospace und Rüstung den Auftragseingang. Das Standardmaschinengeschäft hingegen läuft eher schwächer, denn kleine und mittelständische Kunden sind verunsichert und schieben ihre Investitionen auf. Schwierig wird es mit kreditfinanzierten Maschinenkäufen aufgrund der gestiegenen Zinsen.
Der Umsatz hält sich auf hohem Niveau. Nominal wuchs er im ersten Halbjahr um 21 Prozent, real um 13 Prozent. Die Kapazitätsauslastung ist im Juli dieses Jahres wieder leicht gestiegen, von 88,3 auf 90,5 Prozent.
Der Auftragsbestand sinkt nur langsam. „Deshalb hat die VDW-Prognose mit einem Produktionswachstum von 10 Prozent im laufenden Jahr weiterhin Bestand“, sagt Schäfer abschließend. Zugpferd bleibe das Ausland und dort einzig Asien mit einer positiven Bilanz.