Hochleistungsspindeln für Fräsen, Schleifen, Verzahnungsschleifen und Abrichten
Auf der AMB rechnet GMN mit einem unverändert hohen Interesse an seinen aktuellen Innovationen für die Digitalisierung der Spindeltechnologie. Im Mittelpunkt steht die neue leistungsstarke und ressourceneffiziente UH-Spindelbaureihe mit integrierter IDEA-4S-Technologie, die ebenso IIoT-ready ist wie die neue Schmiergerätegeneration PRELUB GPi PLUS. Der Fokus liegt außerdem auf der GMN-App, einem Online-Kundenportal mit Berechnungstool, das Nutzern die Planung ihrer Zerspanungsaufgaben erleichtert.
Anhand eines „Drive 4.0 Demonstrators“, einer Vorrichtung zum Betrieb einer UH-X- und HV-X-Spindel, werden den Besuchern die Funktionsweise und die Vorteile der IDEA-4S-Technologie live am Stand vorgeführt.
Daneben zeigt der Nürnberger Maschinenbauer eine Übersicht über seine Maschinenspindeln, darunter auch Komponenten für die Verzahnungsbearbeitung und das Abrichten sowie kundenspezifische Modelle.
GMN zeigt auch neue Kugellager und Freiläufe
Eine Auswahl von Produkten aus den Fachbereichen Kugellager, Antriebstechnik und Dichtungen rundet den Messauftritt ab. Neu sind abgedichtete hochpräzise Kugellager, die für eine einfache Handhabung, ein besseres Datenmanagement und mehr Schutz vor Fälschungen sorgen. Außerdem zeigt GMN einen innovativen Freilauf mit einer zum Patent angemeldeten Geometrie. Die Komponente, die vor allem im Fahrradbau eingesetzt wird, ist leistungsfähiger, leichter, zuverlässiger und günstiger als vergleichbare Produkte.
Digitale Spindeltechnologie: Die Spindel ist das Herzstück
Herzstück der Digitalisierung sind IIoT-fähige Spindeln wie die neuen UH-Modelle für Fräs- und Schleifanwendungen. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad, sind schwingungsoptimiert und bieten eine hohe dynamische Steifigkeit.
Dank ihrer Synchronantriebe kommt die Innovation gegenüber bisher verwendeten Spindeln bei gleicher Anwendung mit bis zu einem Drittel weniger installierte Leistung aus. Zudem ist sie kostengünstig im Unterhalt und ressourcenschonend im Betrieb.
Angeboten werden jeweils vier Baugrößen mit Hülsendurchmessern von 100, 120, 150 und 170 mm. Modellabhängig reichen die Leistungen bis 32 kW, das Drehmoment bis 36,8 Nm und die Drehzahlen bis maximal 120.000 U/min.
Spindel-Monitoring und -Performanceverbesserung dank IDEA-4S
Darüber hinaus enthalten die neuen UH-Spindel erstmals serienmäßig die integrierte IIoT-Technologie IDEA-4S. Sie trägt dazu bei, dass Maschinenkomponenten und Prozessabläufe kommunikationsfähig werden. Damit unterstützt sie die zentrale Vernetzung aller Komponenten im Sinne der Industrie 4.0. Zusammen mit einer intelligenten Sensorik ermöglicht das Embedded System die „Integrierte Datenerfassung und -auswertung für Spindeln“.
Dabei werden kontinuierlich die wichtigsten Prozesswerte aufgezeichnet, noch in der Spindel bewertet und anschließend mittels bidirektionalem Signal über IO-Link an Maschinensteuerung und Produktionsnetzwerke kommuniziert. Auf diese Weise wird der Nutzer in die Lage versetzt, die Spindelperformance lückenlos zu überwachen und bei Bedarf zu verbessern. Hierbei kann er auf die Erfahrung von GMN mit mehreren Hunderttausend eingesetzten Spindeln zurückgreifen.
Mit PRELUB GPi PLUS läuft die Spindel immer (wie) geschmiert
Eine weitere digital integrierbare Maschinenkomponente ist die neue Schmiergerätegeneration PRELUB GPi PLUS. Die Modelle der Baureihe sind modular aufgebaut, verfügen über eine eigene intelligente Steuerung und entlüften automatisch.
Dank seiner integrierten IO-LINK-Schnittstelle ist das Spitzenmodell zudem IIoT-ready und kann bidirektional mit Steuerungen kommunizieren, beispielsweise um die Spindelschmierung zu automatisieren. Anhand des digitalen Typenschilds, über das IDEA-4S-Spindeln wie die UH-Baureihe verfügen, erhält das Schmieraggregat die relevanten Schmierdaten. So kann es vollautomatisch die optimale Schmierung der Spindel übernehmen. Auf diese Weise lässt sich der Luft- und Ölverbrauch erheblich reduzieren und die Standzeit der Spindel erhöhen.
Mit SPIOnline die optimale Werkzeug-Spindel-Kombination bestimmen
Ebenfalls zu den digitalen Neuheiten zählt das Berechnungstool SPIOnline. Mit seiner Hilfe können Nutzer im Vorfeld einer Bearbeitung die optimale Werkzeug-Spindel-Kombination ermitteln.
Neben einem schnelleren Engineering, einer rascheren Inbetriebnahme von Anlagen und eine besseren und vereinfachten Spindelauswahl wird auch der Werkzeugeinsatz optimiert. Damit unterstützt GMN seine Kunden dabei, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und die Qualität ihrer Bearbeitungen zu erhöhen. So trägt SPIOnline dazu bei, die Gesamtanlageneffektivität und den Betrieb von Werkzeugmaschinen zu verbessern.
Neue Baugrößen abgedichteter hochpräziser Kugellager
Seine Palette an abgedichteten Hochpräzisions-Spindelkugellagern der Genauigkeitsklasse P4+ hat GMN um neue Baugrößen erweitert. GMN zeigt eine Auswahl von Modellen, die jeweils in den beiden Versionen S – für hohe Drehzahlen – und SM – für sehr hohe Drehzahlen – angeboten werden. Erhältlich sind sie in den Baureihen 60xx und 619xx. Die Ausführungen 60xx gibt es in Lagergrößen mit Bohrungsdurchmessern von 17 bis 50 mm sowie 90 mm. Bei den Varianten 619xx stehen Lagergrößen mit Bohrungsdurchmessern zwischen 30 und 55 mm zur Auswahl. Insbesondere bei Anwendungen, die große Anforderungen an Drehzahl und Tragfähigkeit stellen, sind die Neuheiten im Einsatz.
Neuer Freilauf mit federnder Käfiggeometrie
Ebenfalls am Stand zu sehen ist ein innovativer Freilauf, der beispielsweise in Fahrrädern verwendet wird. Während die meisten Ausführungen für die Kraftübertragung eine Feder benötigen, kommt die zum Patent angemeldete Neuheit ohne das Bauteil aus. Seine Funktion ist dank einer federnden Käfiggeometrie integriert. Dadurch wird der neue Freilauf leichter, leistungsfähiger und zuverlässiger. Außerdem kann er mit weniger Komponenten schneller und günstiger gefertigt werden.