TOOLMANAGEMENT OPTIMIERT PROZESSE UND SCHAFFT RESSOURCEN
Mercedes-Benz AG prämiert überdurchschnittliche Leistungen hinsichtlich Qualität und Innovation sowie die partnerschaftliche
Zusammenarbeit. Die OSG GmbH war 2019 in der Kategorie Innovation erstmals für den Daimler Supplier Award nominiert. Aus dieser
partnerschaftlichen Zusammenarbeit resultiert wohl auch ein neues und noch aktuelles Projekt. Die Zielsetzung ist, Maschinenstillstandzeiten reduzieren, Effizienz und Prozesssicherheit steigern und zusätzliche Ressourcen schaffen. Für solch ein Vorhaben gibt es unterschiedliche Ansätze. Die Mercedes-Benz AG hat sich für ein spezielles Toolmanagement von OSG entschieden. In Untertürkheim setzt man auf eine
Komplettlösung, die sich nur auf eine Linie und ein Bauteil bezieht. Das Projekt wurde 2019 gestartet, ist auf drei Jahre auslegt und mit dem,
bei fünf Werkzeugen für das Planfräsen (Schruppen/Schlichten) Bohren, Kernlochbohren und Gewindeformen in einem Pleuel, genannte
Ziele erreicht werden sollen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen geht es bei diesem Toolmanagement nicht nur um die Werkzeugversorgung im klassischen Stil, sondern vielmehr um eine kontinuierliche Optimierung des Prozesses und der Werkzeuge. OSG hat hier den
Vorteil, dass man Parameter mitbestimmen, den Verschleiß analysieren und kurzfristig Einfluss auf den Prozess nehmen kann, weil keine
Zukaufwerkzeuge eingesetzt, sondern ausschließlich eigene, in Deutschland produzierte Werkzeuge eingesetzt werden. Der Vorteil ist, dass
OSG vom Grundsubstrat über die Werkzeuggeometrie bis hin zur Beschichtung jederzeit entsprechende Optimierungen vornehmen kann.
Zu welch einer enorm Effizienzsteigerung das führt, zeigen nach gut einem Jahr die ersten Zwischenergebnisse. Lagen die Standzeiten bei
Übernahme des Projektes für ein Werkzeug noch bei unter 6.000 Bearbeitungen, konnten diese bei drei von fünf Werkzeugen inzwischen auf
10.000 erhöht werden. Das führt einerseits zu geringeren Maschinenstillstandzeiten und andererseits zu einer höheren Ausbringung. Diese
höhere Maschinenverfügbarkeit ist bei der Mercedes-Benz AG besonders interessant, weil es bei dieser Operation um eine verkettete
Maschine geht. Kommt es bei dieser Maschine also zu einem Stillstand, steht die ganze Linie.
Grundvoraussetzung für eine solch hohe Ausbringung ist eine offene Kommunikation und ein „Rund-um-Sorglos Paket“. In Untertürkheim besteht das aus einem Werkzeugschrank inklusive einer Software-Verwaltung. OSG kann sich so jederzeit auf den Schrank aufschalten,
Bestände und Wechselgründe einsehen und die
gesamte Disposition planen. Zusätzlich übernimmt OSG die Befüllung des Schrankes sowie
die komplette organisatorische Abwicklung
rund um das Toolmanagement. Dazu zählt u. a.
die komplette Werkzeugvoreinstellung, die
Versuchsdokumentation, Optimierung, die
Verwaltung des Systems plus Termine, um
Optimierungen zu besprechen. In der Summe
resultiert daraus, dass eine kontrollierte und
dokumentierte Entnahme stattfindet, Werkzeugprobleme identifiziert und Werkzeugbrüche
erfasst werden.