Zukunftssicherung durch moderne und effiziente Fertigung im µ-Bereich

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ein Blick auf Von  Maxime Mader veröffentlicht am  30/09/2021
Zukunftssicherung durch moderne und effiziente Fertigung im µ-Bereich
Foto: Ralph Conzelmann / ZAK Zollern Alb Kurier

Die Johs. Boss GmbH & Co. KG hat in den zurückliegenden Jahren viel investiert und damit ihr Bekenntnis zur positiven Firmenentwicklung und zum Standort Deutschland erneuert. Das in sechster Generation verankerte Albstädter Familienunternehmen entwickelt und produziert Präzisionsgewindewerkzeuge und -prüfwerkzeuge und verkauft diese weltweit.

Mit Gewindeschneideisen ist „JBO“ Marktführer und mit Gewindefräsern und Gewindelehren eine der ersten Adressen in Europa. JBO steht als Marke weltweit für hohe Produktqualität und ein umfassendes Lager. In drei Jahren feiert das Unternehmen sein 175- jähriges Bestehen. Die Herstellung von Präzisionswaagen stand zu Beginn der Firmenhistorie auf dem Portfolio – die Umstellung auf Gewindewerkzeuge erfolgte während des 1. Weltkrieges.
Um dem stetigen Wachstum, den ständig wachsenden Anforderungen des Marktes und den eigenen Anforderungen Rechnung zu tragen, investiert JBO in die Zukunft. Während viele Firmen Ausgaben auf ein Minimum reduzierten, machte JBO Mittel frei für die Optimierung von Prozessen und die Verbesserung der Lieferfähigkeit. So ist etwa die Prozessstabilität in der Fertigung für den Mittelständler einer der wichtigsten Aspekte bei der Herstellung von Produkten, die auf den Tausendstel-Millimeter – das µ – toleriert sind. Durch mehrere Maßnahmen konnte diese produktionsrelevante Größe bei JBO am Standort Albstadt deutlich verbessert werden. Effizienzsteigerung, Temperaturkonstanz, Wärmerückgewinnung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes sind Schlagworte, die bei der Planung dieser Maßnahmen eine wichtige Rolle gespielt haben.
Mit dem Neubau einer weiteren Produktionshalle, der dritten innerhalb von 17 Jahren, und der aufwendigen Sanierung von raumlufttechnischen Anlagen und KSS-Maschinenkühlungen in bestehenden Produktionsbereichen wurden 2019/2020 mehrere Maßnahmen umgesetzt. Mit der Investition in eine zentrale Kältemaschine mit Freiluftkühlung, der Sanierung der Raumlufttechnik und einer speziell ausgeklügelten Gebäudeleittechnik ist es JBO gelungen, trotz Erweiterung der Produktionsfläche und Klimatisierung der temperaturkritischen Fertigungsbereiche, den Stromverbrauch konstant zu halten. Energieberater rechnen mit einer Einsparung von etwa 70 Tonnen CO2 pro Jahr. Einen hohen Beitrag leistete der Austausch von 8 Kompressoren für die Prozesskühlung von Kühlschmierstoffanlagen (KSS) in der bestehenden Produktion durch Plattenwärmetauschersysteme, die an das neue externe Kältesystem angeschlossen sind und die Investition in eine neue energieeffiziente KSS-Zentralanlage für den Neubau. Temperaturkonstanz in den Produktionsbereichen und der verwendeten Kühlschmierstoffe sind das Resultat und eine Grundvoraussetzung für eine µ-genaue Fertigung.
Abschließende Baumaßnahmen erfolgten im Vorjahr mit der Sanierung des Hauptgebäudes und der Neugestaltung der Außenanlagen. Zudem wurde bei JBO nachhaltig in die Erweiterung und Modernisierung des Maschinenparks investiert. Neben Investitionen in neue Technologien wie der Laserbearbeitung und in Zerspanungsmaschinen der neuesten Generation zählen der Erhalt und die Modernisierung des bestehenden Maschinenparks zu den ständigen Zielsetzungen bei JBO.
Großen Anteil an den Projekten hat der hauseigene Maschinenbau. Zu seinen Aufgaben zählen neben der Instandhaltung und Modernisierung von Bestandsmaschinen auch Neuentwicklungen von Sondermaschinen sowie die Herstellung und der Vertrieb von Automatisierungskomponenten. In diesem Bereich ist auch die Ausbildung der Industriemechaniker angesiedelt. Im Idealfall deckt das Unternehmen aus diesem Schatz seinen Bedarf an übergeordneten Mitarbeitern.
Um dem Leitsatz „Wir entwickeln anspruchsvolle, effiziente und wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden“ Rechnung zu tragen, hat JBO zudem in die Werkzeugentwicklung investiert. So wurde etwa für das Testen von selbst entwickelten Werkzeugen ein weiteres Bearbeitungszentrum in Betrieb genommen. Diese Maschine wurde ausschließlich für Zerspanungsversuche jeglicher Art konzipiert. Um den ständig wachsenden Anforderungen der Zerspanungstechnik in der Industrie gerecht zu werden, ist die Maschine mit allen am Markt erhältlichen Werkzeugkühlsystemen ausgestattet. Die auf das Werkzeug wirkenden Zerspanungskräfte werden detailliert aufgezeichnet. Zudem ist die Maschine mit einer Hochgeschwindigkeitsspindel ausgestattet, um auch hochharte Schneidstoffe wie PKD oder Dickschicht-CVD-Diamant bis an ihre Grenzen zu testen und Schnittwertoptimierungen durchführen zu können.
Mit der baulichen Erweiterung des Messlabors stellt JBO die Weichen für die Zukunft. Der dazugewonnene Platz schafft Raum für ein akkreditiertes Kalibrierlabor mit höchsten Anforderungen. Dies bedeutet, dass die internationalen Normvorgaben für Kalibrierlabore eingeführt und umgesetzt sind.
Die Vorteile für Kunden: DAkkS-Kalibrierscheine für Gewindelehren können in kürzester Zeit geliefert werden. Insbesondere in den Branchen Automotive, Luftfahrt und im Bereich Medizintechnik sind diese sehr häufig gefordert. Der Akkreditierungsprozess soll 2021 abgeschlossen sein.
Durch die vielen Maßnahmen, die JBO in den vergangenen Jahren unternommen hat, wird die Verbundenheit zum Standort sichtbar. Mit einer hundertprozentigen Produktionstiefe ist dies für den Mittelständler ein klares Bekenntnis zum Standort Albstadt.

Die neue Produktionshalle von JBO ist ein 1600 m² großer Neubau, der in einen
klimatisierten Produktionsbereich für die Herstellung hochpräziser Werkzeuge und in einen
Technik- und Logistikbereich gegliedert ist. Foto: Ralph Conzelmann / ZAK Zollern Alb Kurier

BOSS JOHS. KG PRAEZISIONSWERKZEUGE http://www.johs-boss.de
Zukunftssicherung durch moderne und effiziente Fertigung im µ-Bereich
Maxime Mader

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