Messgerät: FocusX

Zwei Jahre Forschung & Entwicklung, knappe 10.000 Arbeitsstunden und 13 Prototypen. Doch der Outcome war jede Mühe wert. Bruker Alicona präsentierte ihren Zuwachs in der optischen 3D Messtechnik. FocusX ist so vielseitig wie kein anderes Messgerät seiner Klasse.

Ein Messgerät, unzählige Anwendungen

„Das Ziel war, mit dem FocusX ein System zu entwickeln, dass die wichtigsten Messprobleme der Kund:innen löst“, erklärt Urban Muraus, Geschäftsführer von Bruker Alicona. „Das bezieht sich sowohl auf die Messaufgaben als auch auf die Industrien.“ Die Anforderung ist auch eindeutig erfüllt, denn FocusX eignet sich perfekt für Messungen an komplexen und schwierig zu erreichenden Oberflächen, wie sie zum Beispiel in der Mikropräzisionsfertigung vorkommen. Weder kleine Radien noch spitze Winkel bringen das Gerät zum Schwitzen. FocusX ist der perfekte Partner bei geringen Toleranzen. „Wir wissen auch über die Wichtigkeit der 3D Darstellung von Bauteilen Bescheid“, erklärt Muraus weiter die Trümpfe von FocusX. Mit der Real3D Technologie wird das Bauteil aus verschiedenen Blickwinkeln gemessen. Die unterschiedlichen Visualisierungen werden – wie der Name schon sagt – zu einem 3D Bild fusioniert.

„Berührungsloses Messen“ – das Schlagwort der Zukunft

Der große Vorteil der optischen Messtechnik gegenüber der taktilen ist ja, dass diese berührungslos arbeitet, während taktile Systeme die Bauteile abtasten müssen. Wie also funktioniert die Darstellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wenn die Probe nicht berührt wird? „Hochpräzise Dreh- und Kippachsen sorgen dafür, dass die verschiedenen Perspektiven bedient werden können. Die generierten 3D Daten ermöglichen dann eine Messung von Kontur und Form, aber auch von Abweichungen.“, so Muraus weiter. Eine besondere Rolle spielt das berührungslose Messen in sensiblen Industrien wie der Medizintechnik. Eine zusätzliche Herausforderung bildet dabei die Beschaffenheit der Bauteile. Implantate oder auch Prothesen zeichnen sich häufig durch steile Flanken, komplexe Formen und nicht zuletzt hochglänzende Oberflächen aus. FocusX jedoch ermittelt automatisiert, rückführbar und wiederholgenau sowohl das Maß, die Lage, die Form als auch die Rauheit der Teile. Und das alles natürlich berührungslos.

ISO-konforme Rauheit ohne Expertenwissen

Die Rauheit spielt übrigens eine sehr große Rolle in der Medizintechnik, da die Oberflächenbeschaffenheit ausschlaggebend dafür ist, wie ein Implantat angenommen wird. Jedoch ist die Humanmedizin nicht die einzige Branche, die in der Qualitätssicherung ein Hauptaugenmerk auf die Rauheit legt. Denn diese beeinflusst nicht nur Optik und Haptik von Bauteilen maßgeblich, sondern auch die Funktionalität. Und auch wenn es mittlerweile rückschrittlich wirkt, so bedienen sich viele Unternehmen immer noch der taktilen Profilrauheitsmessung, da diese nun mal etabliert ist und einfacher scheint. FocusX gibt aber den Anwendern erstmals die Möglichkeit, mit wenigen Klicks ISO-konforme Rauheitsmessungen durchzuführen. Die Rauheitsmessung ist besonders benutzerfreundlich gestaltet und einfach handzuhaben. Völlig ohne Expertenwissen kann eine zuverlässige, akkurate und präzise Rauheitsmessung durchgeführt werden.

Schneller am Ergebnis

„Die Messtechnik muss sich der Produktion anpassen und nicht umgekehrt“, erklärt Muraus, warum auch die Geschwindigkeit eine Rolle spielt. Hochauflösende Darstellungen der Geometrie dürfen heutzutage auch in der optischen Messtechnik nicht stundenlang auf sich warten lassen. Deswegen liefert FocusX Millionen Messpunkte innerhalb von Sekunden und bietet die Möglichkeit zur Automatisierung aller Messaufgaben. „Das macht FocusX zum schnellsten Messgerät seiner Präzisionsklasse“, ergänzt Muraus. Zustimmung erhält er dabei von Florian Reinle, Prozessingenieur – Simulation & Tribologie der Firma OTEC, der bereits seit November mit FocusX arbeitet: „Als erfahrener Nutzer der Bruker Alicona Messgeräte sage ich, dass das FocusX den höherpreisigen Geräten kaum nachsteht. Es ist schnell und präzise, das ordentliche Messvolumen ist für die meisten Anwendungen ausreichend und der kompakte Aufbau hat mich auf Anhieb überzeugt. FocusX ist auf jeden Fall eine lohnende Ergänzung.“

Unschlagbares Gesamtpaket

Bestellbar ist FocusX bereits ab Februar. Schon mit Anfang Mai wird ausgeliefert. Ausgestattet ist FocusX mit der Technologie der Advanced Focus-Variation, die erstmals mit dem µCMM auf den Markt kam. Diese ist besonders gut für Messungen an extrem glatten Oberflächen geeignet und obendrein schneller als die Vorgänger-Technologie der Fokus-Variation. FocusX macht diese Technologie nun für ein breiteres Publikum zugänglich, da das Gerät ein unvergleichliches Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. So wird optische 3D Präzisionsmesstechnik plötzlich auch für Unternehmen zum Thema, die sich bislang nur unzureichend mit taktilen Geräten beholfen haben.

Urban Muraus (GM), Franz Helmli (Director R&D) Bruker Alicona.